Mexiko Tag 3 – Unter den Stromleitungen Mexikos

Heute stand der Besuch der archäologischen Stätte Tulas auf dem Programm, nach dem Frühstück und einer spontanen Probe (Spontanität zieht sich durch die ganze Reise) ging es los. Einer der Busse, der uns dorthin brachte, war ein Doppeldecker Bus mit offenem Dach. Die Fahrt oben war ein wahres Abenteuer, nicht nur wegen des genialen Ausblicks auf die Straßen. Denn in Tula sind die Stromkabel über die Straßen gespannt... Wir mussten also neben Bäumen, einer Wimpelkette auch unzähligen Stromkabel ausweichen und oft die Köpfe einziehen. Eine Fahrt bei der wir herzlich gelacht haben und die wir so schnell nicht vergessen werden!

Die archäologische Stätte Tulas ist sehr groß. Der Großteil der Fläche ist mit verschiedenen Bäumen v. a. dem Mesquite-Baum und Kakteen bewachsen, an anderen Stellen sind einige Fundamente der alten Stadt zu sehen. In kleinen Gruppen führten die hiesigen FSJ’ler uns über das Gelände und erzählten viel über die Pflanzen Mexikos, die damaligen dort lebenden Völker und Kulturen sowie deren Naturreligionen. Neben einem alten rituellen Ballspielplatz findet sich eine große Pyramide auf der mehrere ca. 4m hohe Skulpturen, die Atlanten von Tula stehen. Diese war früher komplett mit Figuren verkleidet und bunt bemalt. An einigen Stellen konnten wir das erahnen.

Nach dem Mittagessen, welches wie immer großartig und abwechslungsreich war, gingen wir zu Fuß in die Stadt. Die FSJ’ler halfen mit der spanischen Sprache und führten die Gruppen zu verschiedenen Märkten sowie Essensständen. Einige Gruppen konnten sogar auf das Dach der Kathedrale steigen und einen unglaublichen Ausblick auf Tula genießen.

Das Highlight des Tages war allerdings die „Noche Mexicana e Alemana“, die Mexikanisch-Deutsche Nacht. Die Partnerschaftsgruppen hatten ein großartiges Fest auf dem Gelände unsere Unterkunft organisiert. Zur Eröffnung wurden mehrere traditionelle, mexikanische Tänze dargeboten. Die Tänzer bewiesen unglaubliche Kondition, es war sehr schwungvoll und wunderbar bunt anzusehen. Im Anschluss gab es eine weitere tolle Überraschung: Der Bischof von Tula hatte keine Kosten und Mühen gescheut und für uns sogar eine original Mariachi Gruppe bestellt. Die ebenfalls für einzigartige Stimmung sorgten. Bei der „heimlichen“ Nationalhymne „Cielito Lindo“ gab es kein Halten mehr.

Rund um die Bühne standen allerhand Essensstände an denen alle Teilnehmer die Vielfalt der mexikanischen Küche kennenlernten. Alles privat von den Partnerschaftsgruppen selbstgekocht und liebevoll zubereitet. Neben Tortillas mit verschiedenstem Belag und Schärfegrad, gab es Suppe und die unterschiedlichsten Getränke. Es probierten viele die frittierten Heuschrecken, auf die sie sich schon in Deutschland gefreut hatten – lecker!

Im zweiten Teil des Abends sangen wir einige weltliche Lieder, die zum deutschen Liedergut gehören. 4 stimmige Sätze von „Ein Jäger längs dem Weiher ging“, „Am Brunnen vor dem Tore“ und „Kein schöner Land in dieser Zeit“ sorgten bei den Mexikanern für Begeisterung und machten den kulturellen Austausch komplett. Die Stimmung war großartig. Welch eine einzigartige Gastfreundschaft!

Die Worte, das gemeinsame Gebet des Vater unser und der Segen des Bischofs von Tula sowie von Dompropst Schule rundeten den Abend ab, der danach noch lange ausklang.