Wäre Gesanges voll unser Mund, weit wie das Meer und sein Rauschen…

Sommer, Sonne Sonnenschein. So sahen sicherlich die Erwartungen vieler Jungen aus, als sie zu Beginn an die Chor-Woche der Capella Ludgeriana in Zingst dachten. Doch als sich dann 80 Jungen zur Abfahrt an die Ostseeküste trafen, sah es eher nach einer trüben Woche mit Nieselregen aus. Doch das änderte sich zum Glück im Laufe der Woche, zumal den Jungen im Alter von 9-20 Jahren sowieso nicht langweilig wurde. Denn nach der ganztägigen Busfahrt wartete eine ereignisreiche Woche auf die Teilnehmer, die von Chorleiter Alexander Lauer und einem Betreuerteam der Dommusik begleitet wurden.

Schon am Abend der Anreise zwängte sich die Capella auf die Orgelbühne der alten Seemannskirche in Prerow und gestaltete von dort den Abendgottesdienst. Anschließend liefen alle zum Strand und etliche Wagemutige sprangen auch noch kurz in die kühle Ostsee.

Die folgenden Tage waren ereignis- und abwechslungsreich zugleich. In Kleingruppen erkundete man auf dem Zeesboot Dorothea (Baujahr 1925) den Zingster Strom. Im Experimentarium entdeckten vor allem die jüngeren physikalische Phänomene mit interaktiven Experimenten. In kleinen Gruppen wurde das kleine Urlauberdorf erkundet und viele Nachmittage verbrachten alle gemeinsam am großzügigen Strand. Auch das Wetter spielte mit und insbesondere in der zweiten Wochenhälfte brannte die Sonne und lockte alle in die Ostsee, die auf einmal nicht mehr eisig kalt, sondern erfrischend kühl geworden war.  Ein Highlight war – neben den Strandnachmittagen und dem Strandgottesdienst – auch der Besuch im Kletterwald, wo sich alle hoch oben in den Bäumen austoben konnten. Danach ging es natürlich ohne Umwege wieder direkt zum Strand…

Das musikalische Highlight der Reise war allerdings nicht im Kletterwald zu finden, sondern in der Marienkirche Ribnitz. Hier musizierten die Sänger aus Münsterzusammen mit Domorganist Thomas Schmitz, welcher den Chor (nicht nur auf der Orgel) die ganze Woche über begleitete. Von Palestrina über Mendelssohn bis zu Janczak bot der ein kontrastreiches Programm. Daneben hörten die Zuschauer Soli und Schola sowie das von „Jugend musiziert“ ausgezeichnete Sextett der Capella Ludgeriana.

Zufriedene Gesichter beim Chorleiter Alexander Lauer und beim Publikum zeigten: Die Proben und die Detailarbeit haben sich ausgezahlt. Die nächsten Konzerte der Capella Ludgeriana finden übrigens in Lohne (8. September) und in Schöppingen (28. September) statt…

Text und Fotos: Simon Kaiser