Festhochamt im Ludgerus-Dom mit Generalvikar Norbert Köster

Der Domchor St. Paulus, die „Capella Ludgeriana“, das Blechbläserensemble „blechgewand(t)” und Kantor Lukas Maschke unter der Leitung von Domkapellmeister Alexander Lauer (rechts) gestalteten den Gottesdienst musikalisch. Hauptzelebrant war Generalvikar Dr. Norbert Köster (am Altar rechts).

Einen feierlichen Gottesdienst erlebten die vielen Gläubigen, die am Hochfest des heiligen Ludgerus in den Billerbecker Ludgerus-Dom gekommen waren.

Besonders am 26. März, Todestag des Missionars, Bistumsgründers und ersten Bischof von Münster, wird im Wallfahrtsort Billerbeck des Heiligen gedacht. Zu Beginn des Festgottesdienstes begrüßte Propst Hans-Bernd Serries in der Sterbekapelle den ehemaligen Propst Heinrich Remfert und Dr. Norbert Köster. Der Generalvikar des Bistums Münster ist kein Unbekannter in Billerbeck, denn auf den Tag genau vor 25 Jahren hatte Köster seinen Dienst als Diakon in der Pfarrei angetreten.

In seiner Predigt nahm er die Gottesdienstbesucher mit auf eine Zeitreise in das Frühmittelalter, in die Zeit, in der der heilige Ludgerus in der Region unterwegs war. Es gab vereinzelte Gehöfte, Urwald mit Bären und Wölfen, verfeindete Sippen, und die Menschen glaubten an Götter, die leicht zu erzürnen waren. "Aber Ludgerus hat es als Wandermissionar geschafft, dass die Menschen an Gott glauben. Er hat ihnen nah gebracht, dass Gott heilig ist, im Sinn von Heil bringend. Das erstaunte die Germanen, die bislang nur ihre strafenden Götter kannten", erklärte Köster in seiner Predigt. Dafür habe der Heilige drei Dinge dabei gehabt: Reliquien, Kreuz und Weihwasser. "Die Reliquien als berührbares Zeichen des Heils, das Kreuz als Schutz Gottes und das Weihwasser für die Zusage, mit Gott wird alles gut", sagte der 49-Jährige weiter.

Wie sich diese drei Dinge in der heutigen Lebenswirklichkeit neu entdecken lassen, führte Köster in seiner Predigt weiter aus. "Wir können uns im Gebet von Gott anrühren lassen und ihn in der Eucharistie empfangen. Er gibt sich in unsere Hand und sagt uns zu, dass es gut wird und auch unser Leben heil wird", führte Köster weiter aus. Das Kreuz sei ein wenig verstandenes Symbol. "Wir sollten es wiederentdecken als Heilszeichen. Wenn wir etwas mit dem Kreuzzeichen segnen, stellen wir es unter sein Zeichen, unter Gottes Schutz." Das Weihwasser sei heute fast verschwunden. Aber damit etwas gut wachse, brauche es "Dünger". "Wir sind eingeladen, Gott entgegen zu wachsen, denn mit ihm wird alles gut in unserem Leben", sagte er und rief die Menschen im Billerbecker Dom auf: "Feiern wir den Gott, der heilig ist, Heil bringt und das Gute in uns und unserem Leben stark machen will."

Musikalisch wurde das Hochamt vom Domchor St. Paulus, dem Knabenchor "Capella Ludgeriana" und dem Blechbläserensemble "blechgewand(t)" aus Münster unter der Leitung von Domkapellmeister Alexander Lauer gestaltet. Sie sangen als Teil der Liturgie die „Missa Pueri Cantores Treverensis“ von Christian Matthias Heiß. Der Billerbecker Kantor Lukas Maschke begleitete die vielen Sängerinnen und Sänger, die mit ihrer Musik zur Festlichkeit des Gottesdienstes beitrugen.

Serries und Maschke hatten zum Abschluss noch eine Überraschung für die Gottesdienstbesucher parat. Die neue Chororgel, die am 26. Juni letzten Jahres geweiht worden war, ist nun vollständig. Zwei fehlende Register sind eingebaut. Dabei handelt es sich um die Register "Mysterium Ludgeri" und "Fons Salutis". Bei der Präsentation sorgten sie für Heiterkeit im Billerbecker Dom, denn die Orgelpfeifen erzeugen Gänsegeschnatter und rauschendes Wasser. Und es schnattert nicht nur in der Orgel, sondern unterhalb der großen Prospektpfeifen öffnet sich eine Klappe, aus der zwei Gänse ihre Köpfe herausstrecken. Die Tiere sind eng mit dem Heiligen Ludgerus verbunden, denn immer wieder tauchen sie in Legenden rund um den Missionar auf.

Text: Bischöfliche Pressestelle
Foto: Bischöfliche Pressestelle